Eine kleine Radreise im Stil der Tour de France

Eine kleine Radreise im Stil der Tour de France - (c) Quelle Pixabay

 

Aktuell bestreiten 176 Radfahrer aus 22 internationalen Teams das wichtigste Radrennen der Welt, die Tour de France in Frankreich, die am 29. Juli in Paris enden wird. In 21 Etappen werden mehr als 3.000 Kilometer in ganz verschiedenen Teilen Frankreichs abgefahren. Das bietet Grund genug, sich einige der schönsten Zwischenstrecken genauer anzuschauen, um bewerten zu können, welche der französischen Regionen ein Ziel für die nächste größere Radtour darstellen können. Wer eine Tour mit dem Rad in Frankreich plant, wird auf jeden Fall, ob in den Bergen oder am Meer, mit phänomenalen Aussichten verwöhnt werden.

Um seine eigene Tour de France in Angriff zu nehmen, muss man kein Vollprofi sein, da einige der Etappen durchaus leicht befahrbar sind und nicht zwingend steile Steigungen genommen werden müssen. Natürlich bietet die komplette Tour de France einige sehr herausfordernde Teilstrecken, die man aber in seine Reise-Planung nicht aufnehmen muss. Immerhin treten hierfür die besten Radsportfahrer der Welt an, die ganz andere Trainings-Voraussetzungen mit sich bringen, um den zwischenzeitlichen anspruchsvollen Bedingungen der einzelnen Etappen Stand halten zu können. Spannend bleibt es abzuwarten, wer in diesem Jahr am Ende als Sieger der Tour de France hervorgehen wird. Welchem Profi-Sportler die besten Chancen zugesprochen werden, lässt sich anhand von Online-Wetten gut ablesen, bei denen die Quoten eine Aussage darüber geben, wer tagesaktuell als Favorit gehandelt wird. Besonders erfreulich wäre es, wenn zumindest zeitweise auch ein deutscher Radfahrer das Gelbe Trikot tragen würde, was zuletzt in 2015 der Fall war. Glücklicherweise muss man auf seiner eigenen Tour dem wertvollen Trikot nicht hinterherjagen, so dass man sich ausreichend Zeit nehmen sollte, sich seine Umgebung genauer anzuschauen.

Die Tour de France begann in diesem Jahr auf einer kleinen Insel nahe der Küste in der französischen Region Pays de Loire. Die Île de Noirmoutier ist ein schöner Startpunkt, der mit feinem Sandstrand und mediterranen Badehäuschen eine malerische Kulisse bereithält. Ein besonderes Kennzeichen der Insel ist die „Passage du Gois“, eine 4,5 km lange Straße, die die Insel mit dem Festland verbindet. Diese Straße ist nur bei Ebbe passierbar, daher sollte man für die Überfahrt mit dem Fahrrad überprüfen ob die Passage genutzt werden kann. Anstatt nach dem Verlassen der Insel die südliche Richtung laut Etappe 1 der Tour de France einzuschlagen, empfiehlt es sich gleich den Kurs gen Bretagne zu wählen, wo drei weitere Etappen der diesjährigen Tour gefahren wurden.

Auf dem Weg in die Bretagne lohnt es sich, den Wildlife Park Briere zu durchqueren, der mit überwiegend ebenen Begebenheiten ein angenehmes Vorankommen ermöglicht. Direkt in der Bretagne kann man einen Großteil der fünften Etappe abfahren, die von Lorient bis Quimper verlief und die verhältnismäßig einfach gestaltet ist, wenn man die bergige Umfahrung am Ende der Tour wegfallen lässt. Mit etwas Glück kann man hier inmitten der felsigen Küstenlandschaft wunderschöne Strände mit türkisblauem Wasser finden, die zum Pausieren und Erholen einladen. Auch sollte man es sich keinesfalls entgehen lassen in einem typischen bretonischen Gasthaus Halt zu machen, um in den Genuss von landestypischen Spezialitäten zu kommen, zu denen unter anderem die exquisiten Jakobsmuscheln zählen.

Die Küstenregionen von Pays de Loire und der Bretagne eignen sich ideal für eine kleine individuelle Tour de France. Wer jedoch nach einer größeren Herausforderung strebt, sollte sich an den Etappen in den Französischen Alpen orientieren.

 

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.