Mit dem Genussradler auf Usedom

Usedom, das Naturparadies, mit dem Fahrrad entdecken - (c) Usedom Tourismus

Usedom ist ab Frühling 2022 Teil der Genussradler-Familie. Wir erkunden die Insel mit dem Fahrrad und besuchen Lebensmittelproduzenten, Köche und Food-Liebhaber, die man überall auf der Insel finden kann. Dabei werden wir Ihnen die schöne Ostseeinsel Stück für Stück näherbringen.

Die Ostseeinsel Usedom ist ein wahres Naturparadies und lässt sich hervorragend mit dem Fahrrad entdecken. 200 Kilometer Radwege laden zu ausgedehnten Entdeckungstouren ein. Sie führen entlang der Ostseeküste oder des Achterwassers, vorbei an beeindruckender wilhelminischer Bäderarchitektur, durch Wälder und in die ruhige Abgeschiedenheit des Achterlandes. Dabei bietet die Insel nicht nur flaches Gelände, sondern auch romantische hügelige Landschaft, die während der letzten Eiszeit von den Gletschern geformt wurde.

Der Naturpark Insel Usedom bietet geführte Radwanderungen ins Achterland, zur Halbinsel Gnitz, um das Naturschutzgebiet Wockninsee, in den Peenemünder Haken oder ins Swinedelta und nach Misdroy an. Über die Radfernwege, die die Insel mit Berlin oder der Mecklenburgischen Seenplatte verbinden, können Sie sogar mit dem Fahrrad anreisen.

Das Netz der Fahrrad-Verleiher mit umfangreichem Serviceangebot ist groß: Allein das clevere Verleihsystem UsedomRad ist mit mehr als 1.300 Tourenrädern, Kinderrädern und Elektrofahrrädern an über 130 Stationen auf der Insel und dem angrenzenden Festland verfügbar. Und wer auf seiner Tour quer über die Insel die Lust am Radeln verliert, gibt sein Rad bei der nächsten „UsedomRad“-Station einfach wieder ab und steigt auf die öffentlichen Verkehrsmittel um.

Auf thematischen Touren lernen Sie Usedoms architektonisches Erbe aus der Kaiserzeit, historische Mühlen, altehrwürdige Kirchen und imposante Schlösser im Achterland kennen. Sie besichtigen die schönsten Gärten und Galerien oder wandeln auf den Spuren des Malers Lyonel Feininger.

Prachtvolle Villen an der Promenade der Kaiserbäder
Die Bäderarchitektur-Tour führt Sie auf der Promenade von Bansin nach Ahlbeck an den prachtvollsten Villen im Stil der Bäderarchitektur vorbei. Bereits ab Mitte es 19. Jahrhundert kamen der Adel und das finanzkräftige Bürgertum auf die Insel Usedom und bauten ihre schmucken Sommerresidenzen. Dabei dienten den wohlhabenden Bauherren italienische Renaissance-Paläste, klassizistische Kaufmannsvillen oder idyllische Schwarzwaldhäuser als Vorbild. Berühmt sind die Villa Staudt, in der schon Kaiser Wilhelm II mit der Konsulin Stadt Tee trank oder die geschichtsträchtige Villa Oppenheim, die eines der Lieblingsmotive des Malers Lyonel Feininger war. Auf dem Rückweg fahren Sie über die Goethe- und Delbrückstraße auf den Kulm, wo der Bädertourismus mit dem Weißen Schloss, dem ältesten und traditionsreichsten Logierhaus, seinen Anfang nahm. Über die Maxim-Gorki-Straße radeln Sie zurück nach Bansin. Dort beeindruckt die Bergstraße mit herrschaftlichen - bewusst auf Lücke - gebauten Bädervillen, die auch aus der zweiten Reihe den Blick auf die Ostsee zulassen.

Durch das Usedomer Achterland
Die Sieben-Seen-Tour beginnt am Wolgastsee im idyllischen Ort Korswandt. Von dort radeln Sie durch eine weitläufige Felder- und Wiesenlandschaft nach Gothen. Weiter geht es Richtung Heringsdorf zu einem spektakulären Ausblick über den Gothensee, bevor Sie Richtung Bansin abbiegen und dort einen schönen Blick auf den Schloonsee genießen. Vom ca. fünf Meter hohen Aussichtsturm „Sieben Seen-Blick“ haben Sie einen tollen Rundblick auf den Krebssee, den Gothen- und den Schmollensee, das Achterwasser und das Stettiner Haff, den Kachliner See und die Ostsee. Weiter geht’s zwischen dem Gothensee und dem Kleinen Krebssee ins beschauliche Dorf Benz. Dort ist die Kirche mit dem mit Sternen ausgemalten Deckengewölbe sehenswert. In der „Alten Feuerwehr“ oder bei der Holländer Windmühle können Sie sich für die letzte Etappe stärken. Über den Ort Stoben geht es über Pudagla zum Bahnhof der Usedomer Bäderbahn.

Auf den Spuren von Lyonel Feininger
„Ich befinde mich inmitten der Motive, die ich mag und die mich inspirieren“, schrieb der berühmte deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger vor mehr als 100 Jahren über seinen Usedom-Aufenthalt. Zwischen 1908 und 1912 kehrte Feininger immer wieder auf die Insel zurück und entdeckte Usedom mit dem Rad. Dabei entstand eine Fülle von „Naturnotizen“ – kleine, wie flüchtig dahin geworfene Zeichnungen, die später als Grundlage für seine Arbeit im Atelier dienten. Heute hängen diese Motive in den großen Museen der Welt. Zwei seiner Lieblingsmotive, die Benzer Kirche und die Holländer Windmühle, kann man in dem idyllischen Ort im Usedomer Achterland im Original besichtigen. Benz ist auch Ausgangspunkt für den 56 Kilometer langen Feininger-Radweg, der alle Malstandorte des Künstlers im Usedomer Achterland, in den Kaiserbädern und in Swinemünde miteinander verbindet. Etwa 80 Motive, die der Künstler auf der Insel zeichnete, sind entlang der Lyonel-Feininger-Route verbunden und mit einer Metallplatte auf dem Boden gekennzeichnet.

Windmühlen, alte Kirchen und ehrwürdige Schlösser
Auf der Mühlen-Schlösser-Tour starten Sie an der Bockwindmühle Pudagla und radeln entlang des Schmollensees nach Benz. Dort sollten Sie die aus dem 13. Jahrhundert stammende St.-Petri-Kirche und Holländer Windmühle besichtigen. Danach radeln Sie weiter nach Neppermin, wo an manchen Tagen der Segelschoner „Weiße Düne“ im Hafen liegt. Auf dem Radweg erreichen Sie den Ort Mellenthin. Das 1575 erbaute Wasserschloss liegt auf einer künstlich angelegten Insel und ist von einem breiten von Feldsteinen eingefassten Wassergraben umgeben. Heute beherbergt es ein familiengeführtes Hotel und lädt mit eigener Kaffeerösterei, Waffelbäckerei und einer Bierbrauerei zum Verweilen ein. Durch die Mellenthiner Heide gelangen Sie zum Schloss Stolpe, das Ende des 16. Jahrhunderts im Stil der Renaissance erbaut und später im historistisch-romantischen Stil umgebaut wurde. Der Rückweg führt über die kleinen Orte Morgenitz, Dewichow und Balm nach Neppermin, wo Sie einen traumhaften Blick auf das Achterwasser haben.

Beschauliche Orte, Galerien und offene Gärten
Die erste Station auf der Galerien und Offene Gärten-Tour ist der Koserower Kunstsalon, der in wechselnden Ausstellungen regionale Künstler vorstellt. Am Achterwasser zwischen Koserow und Zempin schuf sich Otto Niemeyer-Holstein, einer der bekanntesten Künstler im Nordosten Deutschlands, in den Dreißigerjahren sein ganz persönliches Refugium. Das Anwesen des Künstlers mit Atelier, Wohnhaus und Garten ist heute ein Museum, das mit seiner außergewöhnlichen Architektur und der Anlage des Gartens ein Gesamtkunstwerk darstellt. In Zinnowitz lohnt sich ein Abstecher in die Galerie Usedomfotos direkt neben der Kirche, wo der Usedomer Fotograf Matthias Gründling eindrucksvolle Usedom-Motive zeigt. Weiter geht es über Neuendorf auf dem Gnitz entlang des Achterwasser nach Krummin. Dort gibt es mit den Gartencafés Naschkatze und Pferdetränke sowie dem Naturhafen Krummin verschiedene Möglichkeiten, Rast zu machen. Wenige Kilometer weiter empfängt Sie die Galerie im Hühnerstall mit Feng-Shui Garten. An der Bahnstation Wolgaster Fähre können Sie in die Usedomer Bäderbahn umsteigen und bequem an den Ausgangspunkt zurückfahren.

 

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.