Radfahren mit der ganzen Familie: Kann das wirklich gut gehen? Die einen suchen die schönsten Plätze zum Entspannen und Genießen, die anderen das Adrenalin. Glücklich sind diejenigen, die sich für das SalzburgerLand entschieden haben: Denn entlang der Tauernwegrunde findet sich auf beinahe jeder Etappe ein sportlicher Abstecher oder eine Genießeradresse der „Via Culinaria“. Manchmal auch beides.
Spektakulärer hätte unserer Familienurlaub nicht beginnen können. Beim Anblick der Krimmler Wasserfälle – den höchsten ihrer Art in Mitteleuropa – verschlug es mir die Sprache. Sie waren Ausgangspunkt unseres lang ersehnten Radurlaubs im SalzburgerLand und schon ein Höhepunkt für sich. Stundenlang hätte ich in der Gischt stehen und diese kühl-erfrischende Energiedusche genießen können, doch meine ehrgeizige Familie drängte zum Aufbruch. Und das war auch gut so: Denn auf den folgenden 166 Kilometern des Tauernradwegs von Krimml in die Stadt Salzburg sollte mich noch einiges in Staunen versetzen: Einige Bikeparks und aufregende Trails würden – zur großen Freude unseres Nachwuchses – auf bzw. ganz nah am Weg liegen. Genussadressen waren es weit mehr: Bei vierzig hatte ich zu zählen aufgehört – über 100 Genussadressen sind es entlang der 270 Kilometer langen Tauernradwegrunde. Meine neue Bike-Hose hatte zwar einen hohen Stretchanteil, aber ich wollte es nicht drauf ankommen lassen.
Rad, Genuss, Adrenalin: Das sind ja gleich drei Dinge auf einmal
Die Wahl unserer Urlaubsdestination fiel im Vorfeld nicht leicht: Klar war nur, dass wir ins SalzburgerLand wollten. Wir schätzen die Gastfreundschaft, die gute Küche, die wunderbare Natur, die schönen Orte und die enorme Kompetenz in Sachen Radurlaub. Doch schon bei der Buchung waren wir uns uneinig: Die Kids pochten auf ihr Recht und wollten einen Bikepark oder zumindest ein paar coole Downhillstrecken. Wir hingegen hatten ganz andere Vorstellungen: Wollten von Ort zu Ort radeln, einen Verlängerten oder ein frisch gezapftes Bier genießen und hier und da eine Kirche oder ein Museum besichtigen. Zudem fiel uns die Wahl schwer: Tauernradweg? Mozart-Radweg? Alpe-Adria-Radweg? Wir entschieden uns für einen Kompromiss*): Der Tauernradweg – quer durchs SalzburgerLand sollte unsere Hauptroute werden – mit ein paar Abstechern zu den Hotspots der Biker- und Downhill-Szene. (*) Der einzige Kompromiss in diesem Urlaub – und der war gut gewählt!)
Von der Rauchkuchl über handgemachte Pralinen zum 4-Hauben-Menü
Zwei von vier Bikeparks befinden sich am oder in der Nähe des Tauernradwegs. Gleich am zweiten Tag verabschiedete sich unser Nachwuchs in die Wildkogel Arena. Während wir Oldies die ausgezeichneten Nationalparkwelten in Mittersill besichtigten, schwärmten die Jungs für die vielen Bikestrecken von der Bergstation der Wildkogelbahnen talwärts. Am Abend trafen wir uns in Stuhlfelden auf einen unvergesslichen Abend in der historischen Rauchkuchl von Theresia Bacher, die wie eine Regentin ihre riesigen Kupferpfannen schwang.
Der vierte Tag unseres Urlaubs beinhaltete ein erfrischendes Badevergnügen in Zell am See, eine Wanderung auf die Schmittenhöhe, Action im Bikepark Maiskogel und einen chilligen Sundowner am Seeufer. Von Zell am See führte uns unsere Route über das Salzachtal weiter in Richtung Norden. Die Variante über das Salzburger Saalachtal wollten wir uns für ein anderes Mal aufheben. Den sechsten Tag verbrachten unsere Downhiller im Bikepark Wagrain, während wir uns im exklusiven Laden der Confiserie Berger in St. Johann hemmungslos den handgemachten Schokoladen und Pralinen hingaben.
Und so vergingen die Tage: Mit einer perfekten Kombination aus Genuss im Tal und Adrenalin am Berg. Dass wir für den Tauernradweg ohnehin mehr Zeit eingeplant hatten, kam uns entgegen: Wir blieben länger, wo es uns besonders gut gefiel oder es besonders viel zu sehen gab. So etwa in Werfen: Die Burg Hohenwerfen, eine kleine Wanderung am neuen „Sound of Music“-Trail und ein romantisches 4-Hauben-Menü bei den Gebrüder Obauer waren für uns vorgesehen: Die Jungen wollten hoch hinaus in die Eisriesenwelt – die weltweit größte Eishöhle auf 1.656 Metern Seehöhe.
Kostbare Mitbringsel für späte Genussmomente
Die letzten Etappen bis in die Mozartstadt Salzburg legten wir in harmonischer Eintracht gemeinsam zurück. Einen Abstecher bzw. längeren Zwischenhalt waren uns sowohl die Genusswelten Döllerer in Golling als auch die Brennerei Guglhof und das Café Braun in Hallein wert: Die Satteltaschen beulten immer mehr aus – neben dem Gin Alpin musste auch noch Platz für die keltische Scheibenfibel aus Schokolade sein. Und dabei hatten wir die Mozartstadt Salzburg noch nicht erreicht: Hier tauschten wir letztendlich die Bike-Montur gegen ein luftiges Sommer-Outfit und gaben uns ganz dem Flair der alpinen Barockstadt hin: Bei Melange, Apfelstrudel und von Hand gerollten Fürst-Mozartkugeln. Am Ende des Urlaubs entschieden wir, wiederzukommen. Und zwar alle gemeinsam – die ganze Familie und ohne Kompromisse. Denn für (weitere) Kompromisse hatten wir in unseren Radtaschen definitiv keinen Platz mehr.
Allgemeine Infos: Tauernradweg und Radurlaub im SalzburgerLand
Das SalzburgerLand ist die perfekte Destination für alle, die sich im Urlaub in den Sattel schwingen möchten. Das Angebot umfasst mehr als 5.000 markierte Mountainbike-Kilometer, vier Bikeparks, grandiose Downhillstrecken, Radwander- und Road Bike-Touren. Genächtigt wird am Tauernradweg in über 50 radfreundlichen Betrieben – viele davon sind „Bett & Bike“-Betriebe –, die sich voll und ganz auf die Bedürfnisse von Radfahrern spezialisiert haben. Zudem befinden sich 100 der 300 Via Culinaria-Genusspunkte am oder in unmittelbarer Nähe des Tauernradweges und laden dazu ein, Salzburgs feine Küchenschätze zu testen.
Besonderer Tipp für E-Biker: In fast allen Orten am Tauernradweg können E-Bikes ausgeliehen bzw. „aufgetankt“ werden. Dank „bike energy“ gibt es zahlreiche neue Ladestationen, die für alle gängigen Systeme offen sind. www.bike-energy.com
Informationen: www.tauernradweg.com
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.