Kirchen und Kapellen gibt es viele, doch die Sieben Kapellen der Siegfried und Elfriede Denzel Stiftung sind etwas ganz Besonderes. Sie sind aus Holz, einzigartig und modern – die jüngste wurde erst im Jahr 2020 eingeweiht. Jede Kapelle stammt von einem anderen renommierten Architekten und erzählt ihre ganz eigene Geschichte: so symbolisiert die Kapelle von Alen Jasarevic nahe der Ludwigsschwaige im Donauried zwei zum Gebet gefaltete Hände. Die Kapelle von Hans Engel nahe Peterswörth ähnelt eher einem römischen Tempel und die preisgekrönte Kapelle des Londoner Architekten John Pawson gleicht einem Stapel mächtiger Baumstämme am Waldrand bei Unterliezheim. Licht und die besondere Stimmung, die es erzeugt, spielen in den Kapellen von Wilhelm Huber und Christoph Mäckler eine besondere Rolle. Ausblicke genießen kann man von fast allen Kapellen, doch die schönsten hat man mitunter von der Kapelle von Frank Lattke bei Oberbechingen – am Rande der Schwäbischen Alb – und von der Kapelle von Volker Staab bei Kesselostheim, hoch oben über dem Kesseltal.
Wer nun Lust bekommen hat, die Sieben Kapellen einmal selbst zu besuchen, der sollte sich den „Radrundweg zu den Sieben Wegkapellen“ nicht entgehen lassen! Alle Kapellen liegen im Dillinger Land und dem benachbarten Augsburger Land in Bayerisch-Schwaben. Sie verbindet die 153 km lange Rundtour, die neben den Kapellen selbst viele weitere schöne Landschaften, gemütliche Orte und Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Die Kapellen sind dabei an der Tour nicht nur herausragende Landmarken, sondern auch die perfekten Orte, um einmal tief Durchzuatmen und einen Moment der Stille und inneren Einkehr zu genießen.
Gestartet werden kann überall an der Rundtour. Die Streckenorte Schwenningen, Gundelfingen und Offingen sind an die Bahn angebunden und somit die besten Ausgangspunkte für alle, die mit dem Zug anreisen. Um auch genügend Zeit zu haben, die Region und vor allem die Kapellen zu erkunden, ist eine Befahrung der Tour in zwei oder drei Tagen empfehlenswert.
So kann man ohne Zeitdruck auch einen Blick auf die landschaftlichen und kulturellen Highlights links und rechts der Strecke werfen. Besonders die Landschaft ist auf dieser Tour äußerst vielfältig: Von den südlichen Ausläufern der Schwäbischen Alb geht es berg- und talwärts durch kleine Nebenflusstäler der Donau, z.B. durch das idyllische Kesseltal. In der Donauebene und dem Donauried geht es dagegen auf weiter Flur flach dahin. Hügelig wird es erst wieder in den dicht bewaldeten Gebieten des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder. Den Gegensatz zum modernen Baustil der Sieben Kapellen bilden mächtige sakrale Kirchenbauten, wie das Klosters Maria Medingen und die Wallfahrtskirche St. Leonhard in Unterliezheim. Sehenswert sind auch die kleinen und größeren Orte entlang der Strecke, die zu einem kurzen Spaziergang oder einer Stadtführung einladen. Alle, die sich während einer Radtour gerne erfrischen, dürfen sich über die vielen Kneippanlagen an der Tour freuen, unter anderem nahe Gremheim direkt im Auwald oder im schattigen Schnellepark von Gundelfingen.
Natürlich ist auf der Tour auch für das leibliche Wohl und ein Bett für die Nacht gesorgt. Die Gastgeberinnen und Gastgeber entlang der Strecke heißen Radfahrerinnen und Radfahrer herzlich willkommen. Infos hierzu sind unter www.dillingerland.de/planen-und-buchen zu finden.
Das könnte auch interessant sein: Im Jahr 2024 wird es den Radrundweg zu den Sieben Wegkapellen auch als Bayerisch-Schwaben Lauschtour geben. Dann erfährt man über die kostenlose Lauschtour App noch mehr über die Bauwerke und ihre Geschichte.
Weitere Infos zur Tour und zu allen anderen Rad- und Wandertouren im Dillinger Land finden Sie unter www.dillingerland.de. Dort kann auch kostenloses Infomaterial angefordert werden.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.