Ausstellende und Veranstalter ziehen ein durchweg positives Fazit – Fahrradbranche hat Antworten auf die globale Herausforderung der Mobilitätswende
Die Erstausgabe der Eurobike am neuen Standort Frankfurt hat die hohen Erwartungen übertroffen. An fünf Messetagen kamen 33 780 Fachbesucher und 27 370 Fahrradfans am Wochenende in die neue Eurobike City Frankfurt (2021 in Friedrichshafen: 18 770 Fachbesucher und 13 424 Fahrradfans). Aus 105 Nationen kommend, zeigte das Publikum am Main den hohen Bedarf der Branche, sich wieder persönlich zu begegnen, um die globalen Radtrends zu erleben und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.
Fairnamic-Geschäftsführer Stefan Reisinger freut sich über den Premierenerfolg, an dem mehr als 1 500 ausstellende Unternehmen teilnahmen und bilanziert: „Ein qualitativ hochwertiges und sehr internationales Publikum hat die 30. Eurobike besucht. Trotz Reiserestriktionen, Flugstreichungen und coronabedingten Ausfällen wurde ein Niveau erreicht, wie wir es zuletzt vor der Pandemie kannten. Industrie, Handel, Politik und alle Radfans senden ein klares Signal aus Frankfurt: Der Radverkehr muss weiter gestärkt werden. Die Eurobike ist für die Branche die weltweit wichtigste Plattform und nachhaltiger Motor, um diese Transformation zu beschleunigen.“ An den Festival Days erlebten tausende Bikefans ebenfalls bei schönstem Wetter die Faszination Fahrrad und ließen sich von Testfahrten in der Demo Area, Radrennen und Actions Shows mit internationalen Stars der Szene begeistern.
Die Eurobike 2022 war ein innovationsgeladener Treffpunkt, auf der Hersteller aus aller Welt die Zukunft des Fahrrads mit all seinen Komponenten als Sportgerät, wie auch als begehrter Mobilitätsträger beleuchteten. Etablierte und viele neue Ausstellende spiegelten mit ihren Produkten die gegenwärtige Aufbruchsstimmung im Markt wider und schätzten den Face to Face-Austausch zu herausfordernden Themen wie internationale Handelsströme, Lieferketten, Nachhaltigkeit bis hin zur Versorgung der Konsumenten. Burkhard Stork, Geschäftsführer Zweirad Industrie Verband (ZIV) fasst zusammen: „Was für ein großartiger Auftakt! Die Hallen waren voll, die ausstellenden Unternehmen mit den Kontakten sehr zufrieden. Das Fremdeln mit dem neuen Messegelände war nach wenigen Stunden vorbei. Die politische Wahrnehmung, die Berichterstattung in den Publikumsmedien hat massiv zugenommen. So kann es in den kommenden Jahren mit der Weltleitmesse des Fahrrads gerne weitergehen.“
Auf den 140 000 Quadratmetern Hallen- und Freigeländeflächen der Messe Frankfurt herrschte bis zum Messeschluss beste Stimmung. So spricht beispielsweise Susanne Puello, Geschäftsführerin von Pierer E-Bikes, von einem ausgezeichneten Ergebnis: „Die Eurobike 2022 hat in jeder Hinsicht unsere Erwartungen erfüllt: Die Organisation am neuen Standort lief reibungslos, wir hatten viele qualitativ gute Termine, die Stimmung war über alle Tage hinweg positiv. Der Umzug nach Frankfurt war für die gesamte Industrie eine großartige Entscheidung. Das Thema Zweiradmobilität ist damit in einer boomenden Metropole angekommen.“
Der fundamentale Wandel in der urbanen Mobilität zeigte sich vor allem in der Messehalle 8, die ganz unter dem Thema „Future Mobility“ konzipiert wurde. Von neuen Infrastruktur- und Logistiklösungen, über Batterietechnologien bis hin zu den Trendthemen Cargo Bikes und Start-ups wurde hier die große Bandbreite moderner Mobilitätsformen vorgestellt und im Rahmen vielfältiger Konferenzformate thematisiert. Die Eurobike ist die Plattform, wo die Vision der Wirtschaft klar aufgezeigt wird, sie aber auch übergreifend mit anderen Akteuren vorangebracht wird. Der infrastrukturelle Umbau oder die soziale Akzeptanz des Fahrrads ist nur gemeinsam zu schaffen.
Herausragende Noten gab es von allen Beteiligten für die Qualität der Eurobike. Internationale Handelsströme und die Versorgung bis zu den Endkunden fordern auch die Fahrradbranche heraus und wurden zur Eurobike besprochen. Die Zufriedenheit aller Besucherinnen und Besucher wurde bis zum letzten Messetag bestätigt und lag bei 93 Prozent.
Eurobike wird politischer
Von Messebeginn an unterstrich die Eurobike auch ihre starke Bedeutung für die Politik. So besuchten unter anderem Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Staatssekretär Jens Deutschendorf die Messe. Gemeinsames Credo: Die Einsatzmöglichkeiten des Fahrrads wachsen ungemein und immer mehr Menschen nutzen diesen Mobilitätsträger. Jetzt müssen Lückenschlüsse bei den Radwegen hergestellt und Sicherheit bei der Infrastruktur geschaffen werden, damit Radfahrende nicht mutig sein müssen, sondern ganz selbstverständlich und befreit in die Pedale treten können.
Hohe Sichtbarkeit der Fahrradfreude in der Eurobike City
Radfahren boomt. In Frankfurt hat die Eurobike einmalige Chancen sowie den Platz zur Weiterentwicklung und über die Erreichbarkeit die Internationalität zu steigern. Das gesamte Publikum war eingeladen, über eigens angelegte Bikelanes mit dem Rad zur Messe zu kommen, um daraus ein rundes Erlebnis zu machen. Ob sportlich elektrisch oder einfach nur praktisch – die neuen Radmodelle wurden nicht nur in den Messehallen bestaunt, sondern auch mit echtem Fahrspaß in der Demo Area rund um die Messehallen getestet. Die Freude am Radfahren drückte sich in der Eurobike City am städtischen Mainkai und am Osthafen aus. Information, Mitmachaktionen und ein vielfältiges Fahrradkulturprogramm wurden geboten. Eine solch hohe Sichtbarkeit hat man zur Eurobike bislang noch nicht erlebt, alle unterschiedlichen Nutzungsformen mit dem Rad sind nun abgebildet. Um über das Radfahren zu berichten, kamen insgesamt 1 177 Medienschaffende aus 34 Nationen zur Eurobike nach Frankfurt.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.