Mit dem Mountainbike im Meraner Land

Vom Panoramatrail reicht der Blick weit nach Süden - (c) Christine Kroll

Das Meraner Land zählt mit bis zu 300 Sonnentagen pro Jahr zu den sonnigsten Flecken Südtirols. Durch seine privilegierte Lage in einem weiten Talbecken am südlichen Ende des Vinschgaus wird das Tal von Norden durch die Texelgruppe vor Wind und Kälte aus dem Norden geschützt. Von Süden kann dagegen warme Luft einströmen, dadurch ist das Klima mediterran mit milden Wintern und warmen, aber nicht zu heißen Sommern. Auch die Vegetation ist alpin-mediterran mit Palmen und Olivenbäumen, aber auch Tannen und Fichten.

Algund als Basislager
Nur drei Kilometer westlich von Meran liegt das Gartendorf Algund inmitten von Obstwiesen und Weinbergen am Fuß des Texelgebirges. Jeder der sieben Ortsteile hat seinen ganz eigenen Charakter. So ist Mühlbach das Zentrum Algunds - hier sitzt man bei einem Cappuccino auf der Piazza und bummelt durch kleine Läden und Geschäfte -, während Algund Dorf auf einem erhöhten Plateau mit wunderschönen Ausblicken punktet. Forst ist nicht nur als Sitz der Brauerei Forst bekannt, sondern besitzt mit seinem Schloss einen weiteren Anziehungspunkt. Wer die Ruhe sucht, fährt von Rabland mit der Seilbahn zum Weiler Aschbach auf 1.360 m Höhe und genießt den Blick weit hinaus ins Vinschgau. Daneben warten noch Mitterplars, Oberplars und Vellau auf eine Entdeckung.

Die quirlige Kurstadt Meran mit einem großen Angebot an Kulturevents, Einkaufsstraßen und einer vielfältigen Gastronomie ist dabei in kürzester Zeit zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus zu erreichen.

Aktivurlauber finden rund um Algund und Meran unzählige Möglichkeiten: gemütliche Spaziergänge entlang der vielen Waalwege der Region, anspruchsvolle Bergtouren in den Texelbergen oder Mountainbiketouren im Tal und am Berg.

Eine Tourenauswahl für ein Mountainbike Wochenende
Eine abwechslungsreiche und aussichtsreiche Tour ist die Highline Meran am Nörderberg. Oberhalb von Aschbach führt die Route in Richtung Westen und verbindet über 18 km in abwechslungsreichen Auf und Ab mehrere Almen. Nach Aschbach gelangt man entweder mit der Seilbahn von Rabland oder über die schmale Zufahrtsstraße. Nach Rabland gelangt man von Algund in knapp 6 km leicht ansteigend auf dem Etschtalradweg. Die Highline endet an der Marzoner Alm, von wo man über Trails und Forstwege zurück ins Etschtal gelangt. Auf dem Etschtalradweg geht es nun flussabwärts leicht abfallend zurück nach Algund.

Wer auf der Suche nach einer Trailrunde ist, fährt noch einmal (mit der Seilbahn) nach Aschbach und wagt sich dort auf die Steinbruchtrail-Tour. Von Aschbach geht es steil zunächst auf Asphalt, bald über Forstwege hinauf zum Vigiljoch auf 1.747 m Höhe. Die verdiente Pause sollte man sich besser noch eine Weile aufsparen, denn kurz nach Verlassen des Jochs wartet der Panoramatrail, der seinem Namen alle Ehre macht. Der Blick reicht über Bozen bis zu den Gipfeln von Penegal und Monte Roen, über den Kalterer See und die Weinstraße gen Süden. Einige Bänke laden hier zur Panoramapause ein, bevor es flowig in Richtung Tal geht. Natürlich ist der Panoramatrail auch ein beliebter Wanderweg, weswegen hier immer viele Wanderer unterwegs sind, auf die man als Biker Rücksicht nehmen sollte. Anschließend traversiert man über den Eggersteig wieder auf die “richtige” Seite des Bergs, bevor es als Finale über den Steinbruchtrail hinab ins Etschtal geht. Die Tour sollte so getimed werden, dass man den Steinbruchtrail nicht vor 15:00 Uhr erreicht, denn vorher ist er für Mountainbiker gesperrt. Dafür dürfen Wanderer nachmittags nicht mehr auf dem Weg unterwegs sein, um Begegnungen zu vermeiden.

Eine andere Tour mit Traumpanorama ist die Tour zum Knottnkino. Auf dem Etschtalradweg rollt man von Algund etwa 14 km flussabwärts nach Burgstall. Von hier bringt einen die Seilbahn bequem nach Vöran auf 1.204 m Höhe. Über Forstwege geht es weiter hinauf auf das Haflinger Plateau zum Knottnkino. Hier hat der Künstler Franz Messner aus Ritten bei Bozen 30 handgefertigte Kinosessel aus Holz und Stahl auf einem Felsplateau installiert und somit den “Knottn”, Felsen im südtiroler Dialekt, in ein Freilichtkino verwandelt, von dem der Blick über das gesamte Etschtal reicht. Weiter führt die Tour in Richtung Hafling, berühmt für die Haflinger Pferde, über Waldwege und leichte Trails zurück nach Meran.

Hoch hinaus gelangen Mountainbiker auf der Tour zu den Stoanernen Mandln. Die Seilbahn Meran 2000 bringt einen von Meran bequem in ein paar Minuten auf 1.850 m Höhe. Hier oben ist es merklich kühler als im Talkessel von Meran - an heißen Sommertagen ein Genuss. Über den Wanderweg E5 fährt man über den Grat zwischen Etschtal und Sarntal hinauf zu einem Hochplateau, auf dem unzählige Steinfiguren, die Stoanernen Mandln, seit mindestens 500 Jahren Wind und Wetter trotzen. Viele Geschichten ranken sich um ihre Entstehung, final geklärt ist ihr Ursprung allerdings nicht. Nun folgt die lange Abfahrt: 1.700 Tiefenmeter geht es abwechslungsreich über Trails und Forstwege zurück nach Meran.

Weitere Informationen
Vom Campingplatz Via Claudia Augusta über Ferienwohnungen, kleine Gasthöfe und Pensionen bis hin zum 4*-Wellnesshotel gibt es in Algund Unterkünfte für jeden Geschmack. 
Eine gute Übersicht und eine Suchfunktion gibt es auf der Seite des Tourismusvereins Algund… 

Bei vielen Unterkünften ist bereits ab der ersten Übernachtung der Südtirol GuestPass inklusive. Mit dem Pass ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol sowie bei einigen Bergbahnen kostenfrei nutzbar. Außerdem gibt es kostenfreien Eintritt zu über 80 Museen und viele weitere Ermäßigungen.

Allgemeine Informationen über Meran und Umgebung findet man auf der Seite von Meran Tourismus…  

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Über den Autor*Innen

Christine Kroll

Mit einer Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und anschließendem Studium der Tourismuswirtschaft hat Christine nach dem Abitur ihr Hobby Reisen zum Beruf gemacht. Seit über 20 Jahren arbeitet sie als Produktmanagerin bei verschiedenen Reiseveranstaltern. In ihrer Freizeit ist Christine am liebsten draußen. Je nach Saison findet man sie zu Fuß, mit dem Mountainbike oder auf (Touren-)Ski in den Bergen. Egal ob in den heimischen Alpen oder auf einer ihrer Reisen in Europa und der Welt, draußen aktiv zu sein gehört für Christine immer dazu.